Der Ortsteil Eigenrieden

Die urkundliche Ersterwähnung geht auf eine 1246 erfolgte Schenkung zugunsten des Deutschen Ordens zurück, in der ein Henricus de Oygeriedin als Zeuge erwähnt ist. Seit Mitte des 14. Jh. gehörte Eigenrieden für mehr als 450 Jahre bis 1802 zum Territorium der Reichsstadt Mühlhausen. 1480 tritt die Namensform Oeygereden auf.

Den Ortskern des unregelmäßigen Haufendorfes bildet eine dreieckförmige Anger-Stätte, um den sich die Hofstellen gruppieren.

Die jüngere Vergangenheit des Orts ist von der Nähe zur ehemaligen innerdeutschen Grenze geprägt. 1981 errichteten die sowjetischen Streitkräfte auf der Anhöhe Hohes Rode, ca. 1,5 km südlich von Eigenrieden, einen Radarturm, der unter den Einheimischen schnell den Namen „Hessenblick“ erhielt. Nach der Wiedervereinigung hatte er seinen Zweck verloren und wurde 1995 gesprengt.

Die Lage direkt an der B 249 eröffnete den ursprünglich land- und forstwirtschaftlich geprägten Ort weitere Entwicklungsmöglichkeiten, es entstanden eine Tankstelle und ein Gewerbegebiet. Die sehr umfangreichen kurz unter der Oberfläche anzutreffenden Muschelkalkvorkommen werden 1,5 km südwestlich des Ortes in einem Kalksteinbruch abgebaut.

In Eigenrieden beginnt der als kleiner Bruder des Rennsteigs bezeichnete 31,3 km lange Rennstieg. Dieser führt als Kammweg über den Hainich. Prägend ist zudem die Lage an der historischen Wallanlage „Mühlhäuser Landgraben“, die ebenfalls ein bei Wanderern beliebtes Kulturdenkmal ist.

Das gesellschaftliche und kulturelle Leben Eigenriedens wird durch das vielfältige Vereinsleben bereichert. Dazu gehören unter anderem:

• Dorfmittelpunkt Anger e.V.
• Eigenrieder Carneval-Verein 2013 e.V.
• Förderverein „St. Ulrich“ Eigenrieden e.V.
• Schützenverein Eigenrieden 1869 e.V.
• Sportgemeinschaft Eigenrieden 1960 e.V.

Folgende Feste und Veranstaltungen werden unter tatkräftiger Beteiligung der Vereine organisiert:

• ECV - Eigenrieder Karneval
• Schützenfest Eigenrieden
• Kirmes Eigenrieden
• Angerklingen Eigenrieden

Nördlich des Angers befindet sich die im Kern spätgotische, 1725/26 umgebaute ev. Pfarrkirche St. Ulrich. In der barocken Saalkirche fällt die 1753 vom Mühlhäuser Herrmann Bauer bemalte hölzerne Tonnendecke auf.